harry schmidt-schaller galerie profil weimar
harry schmidt-schaller galerie profil weimar
Harry
Schmidt-Schaller
Freitag, 15. November 2013
Dank der Unterstützung der Familie - besonders durch Andreas Schmidt-Schaller - ist die Würdigung zum 100. Geburtstag des Weimarer Künstlers Harry-Schmidt-Schaller in Form einer Doppelausstellung in der Stadtbücherei und der Galerie Profil Weimar möglich.
Eine erste Begegnung mit dem zu Unrecht fast vergessenen Künstler gab es im Jahr 2006 im Haus Am Horn und in der Stadtbücherei, in der vor allem die Phase von 1945-1956 sowie das Spätwerk beleuchtet wurden. In der Jubiläumsausstellung ist ein Querschnitt aus dem Schaffen zu sehen, wobei ein kleiner Teil davon zum Verkauf angeboten wird.
Teil1: Galerie Profil
Teil2: Stadtbücherei, Steubenstr.1, 15.11.13 - 20.01.2914, Di-Fr 10-19, Sa 10-13
...Sein in Jena begonnenes Medizinstudium mußte er aus finanzieller Not abbrechen, so setzte er seine Ausbildung ab 1936 an der Erfurter Kunstgewerbeschule fort, in der Klasse für Wandmalerei bei Prof. Markau. Sein von Anfang an bestehendes abstraktes Formenvokabular entwickelte er nach dem Neubeginn nach 1945 konsequent weiter. In Weimar war mit der unter dem Architekten Henselmann neu gegründeten Hochschule für Baukunst und Bildende Künste und den von ihm berufenen Bauhausabsolventen (Hassenpflug, Keler, Ortner, Hoffmann-Lederer) und modernen Künstlern wie Kirchberger und Trökes so etwas wie ein hoffnungsvoller Aufschwung zu spüren. Schmidt-Schaller war in diesem Kreis als freischaffender Künstler tätig und engagierte sich als Mitbegründer des Künstlerverbandes, beteiligte sich an den ersten Kunstausstellungen nach dem Krieg und entwarf 1947 u.a. drei farbintensive Varianten für das Wandbild im Deutschen Nationaltheater. Es entstanden Entwürfe, Handzeichnungen, Druckgrafiken. Wegen seiner abstrakt-gegenstandslosen Arbeitsweise geriet er 1950 mitten in die stalinistisch geprägte „Formalismusdebatte“ und wurde angefeindet und ausgegrenzt. Nachdem er 1954 aus dem Künstlerverband ausgeschlossen wurde, zog er sich in die innere Emigration zurück....
Kurzbiografie
1913 als Sohn des Malers und Grafikers Erich Otto Schmidt-Schaller (Bauhaus-Student 1919-21) in Weimar geboren. Prägende künstlerische Anregungen durch das Bauhaus mit Festen und Freundschaften zu den Kindern der Bauhaus-Meister und den Studenten Karl Peter Röhl, Ise Bienert, Hans Breustedt und Jost Schmidt.
1936-38 Besuch der Meisterschule des Deutschen Handwerks in Erfurt, Klasse für Wandmalerei bei Franz Markau. Ab 1945 als freischaffender Künstler in Weimar tätig. Gründungsmitglied der ersten überregionalen Künstlerorganisation in der Sowjetischen Besatzungszone, zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen. Wegen ungegenständlicher Arbeitsweise ab 1950 als „Formalist“ angefeindet und ausgegrenzt.
1954 Ausschluss aus dem VBK/DDR und erzwungener Rückzug in bürgerliche Berufe.
1953-63 Zeichner und Detailkonstrukteur im Atelier für Theaterbau von Prof. Hemmerling in Weimar.
Ab 1963 Gütekontrolleur in der elektronischen Industrie.
1988 in Weimar gestorben.
Ausstellungen
1979 Galerie Oben in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz),
1995 Kunstsammlung Gera, 2006 HausAmHorn und Stadtbücherei Weimar.
BAUHAUSKONTAKT
zum 100. Geburtstag
15.11 - 27.11.2013
o.T. 1978, Gouache