gudrun trendafilov galerie profil weimar
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gudrun trendafilov
Samstag, 10. September 2011
...Auf ihren Bildern entstehen aus einem Gefühl, einer Erfahrung, einer Empfindung, einem Gedanken stille, poetische, oft wundersame Wesen aus der Kraft der zeichnerischen Linie und mit der Kraft einer intensiven Farbkultur. Die intensiven Farben fliessen wie von einer unsichtbaren Kraft geleitet, in ein ihr unverwechselbares Formenvokabular. Die Wesen, oft sind sie weiblich, verschmelzen mit Pflanzen, Tieren, Körpern und schweben in einem Raum von intensiver, geradezu üppiger Farbigkeit. Dieses Schweben strahlt eine wohltuende Stille und Ruhe aus, wofür wir heute in unserer hektischen, von allerlei nützlichen und nutzlosen Dingen getriebenen Zeit ungeheuer dankbar sein können und sind. Die Köpfe und Figuren blicken mit offenen oder geschlossenen Augen, mit stummem oder wachem Blick, der uns erreicht und der uns vertraut erscheint, manchmal auch beschäftigt, auf jeden Fall etwas in uns auslöst.
Ist dieses auslösende Moment dann der SPIEGEL, in den wir schauen? Haben wir auch den Mut hineinzuschauen? Dem Einen kann es lieb sein, was er sieht, ein Anderer fragt sich, ob er das, was er sieht, lieben mag.
In dem Verschmelzen von Mensch und Tier in ihren Bildern wird nicht nur die innige Verbindung der Künstlerin zur Natur ausgedrückt. Tiere, Pflanzen und häufiger auch Gegenstände werden zu Attributen, die mit den Menschen eins werden. Aus einem Tuschefleck - manchmal auf collagiertem Seidenpapier - werden sie entwickelt und mit einer feinen Linie zu ihrer Form geführt.
Die Spiegelbilder von G.Tr. sind nicht verzerrt oder in Scherben zerbrochen, sie sind vielmehr sehr klar. Klar konturierte Körper, von feinen Linien umrissen, lasierende Farben und leicht collagierte Flächen geben ihnen eine zarte Hülle. Ihr Ausdruck lässt Visionen erahnen, sie tauchen ein in eine Atmosphäre, eine eigene Welt oder Unterwelt oder Gedankenwelt aus diffuser fast durchlässiger Farbigkeit.
Im Bild „Herbst“ fängt uns der Zauber der Reife ein durch das starke feurige Kolorit. Die beiden weiblichen Wesen fixieren uns mit ihren intensiven wissenden rückwärtsgewandten Blicken, die trotz ihrer Jugend Ewigkeit versprechen.
Kurzbiographie
1958 in Bernsbach / Erzgebirge geboren
1976 Abitur in Aue
1976-1981 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
1981 Diplom als Malerin/Grafikerin bei Prof. Gerhard Kettner
1981-1990 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR
seit 1981 freiberuflich in Dresden tätig
1989 - 2008 Mitglied der Dresdner Sezession 89
seit 1990 freiberuflich in Nürnberg und Dresden tätig
1996 Philip-Morris-Stipendium in Moritzburg
Mitglied im BBK Sachsen und Bayern
Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u.a. in Dresden, Berlin, Leipzig, Chemnitz, Nürnberg, München, Erfurt, Weimar, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Bonn, Ulm, Speyer, Oberhausen, Aschaffenburg, Gera, Stuttgart, Salzburg, St. Petersburg, Amsterdam, Riehen, New York, Paris, Basel
SPIEGELBILDER
Malerei und Zeichnung
10.09. - 13.10.2011
Herbst.
2010, MT/Leinwand, 100 x 130